Zuletzt aktualisiert am 25. Oktober 2024 von Marianne
Frühling, Sommer, Herbst und Winter, jahrtausendelang spürten unsere steinzeitlichen Vorfahren diesen Rhythmus ganz unmittelbar. Das hat uns geprägt: unsere Gene, unsere innere Uhr, unseren Stoffwechsel. „Inbesondere in den sogenannten mittleren Breiten spielen die Jahreszeiten für die gesamte Vegetation und auch für den Menschen eine große Rolle“, bestätigt Prof. Maximilian Moser, Chronobiologe an der Uni Graz.
Studien belegen inzwischen, dass es nicht nur die Umwelt schützt, wenn wir (wieder) saisonaler essen, sondern auch unser körperliches und seelisches Wohlbefinden verbessert. Der Clou: Wir verlieren Gewicht – und halten es leichter.
Sommer: In die Hoch-Zeit des Jahres gehören Kirschen, Matjes, Bohnen und Beeren.
Rhythmus des Körpers
Die Hitze strengt ihn zwar auch an, aber Sonnenlicht satt (eincremen!) und der ausgelassene Alltag im Freien gleichen das im Nu aus. Wichtig: ausreichend Flüssigkeit. Machen Sie den Sommer also zu Ihrer persönlichen Obst- und Gemüsezeit. Die Wochenmärkte bieten neben Bohnen und Zucchini auch jede Menge fruchtiger Beeren. Sie versorgen den Körper mit Eisen, das er für die Blutbildung benötigt.
Die Haut können Sie zusätzlich mit Beta-Carotinen aus roter und gelber Paprika versorgen. Im Juni hat Matjes Saison. Sein Jod hilt der Schilddrüse.
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Rhythmus der Seele
An dieses einmalige Gefühl erinnert sich jede(r): Schulschluss nach der vierten Stunde, ein vorzeigbares Zeugnis im Ranzen – und sechs Wochen Ferien. Im Sommer wurde (und wird) Freizeit zur großen Freiheit.
Urlaub ohne Eltern, Interrail, Musikfestivals, unter freiem Himmel schlafen. Sind die Tage flimmernd heiß und die Nächte einladend lau, spüren wir sie wieder, diese Abenteuerlust mit einer Prise Leichtsinn. Sie birgt allerdings die Gefahr, dass wir zu hohe Erwartungen hegen, die kein Sommer alle einlösen kann. Wagen wir also mal etwas „Verrücktes“, ohne den Realitätscheck zu vergessen. Genießen wir unseren Urlaub, ohne ihn zu überfrachten. Füllen wir das „Sommerloch“ – Politik, Sport und Kultur ruhen meist – nicht mit Hektik. Im Sommer braucht die Seele öfter eine Pause. Sie will sich treiben lassen, wieder Kind sein, faul im Schatten sitzen – und eine Kugel Eis.
Herbst: Erntezeit für uns und die typischen Gemüse Rote Bete und Kürbis
Rhythmus des Körpers
Langsam wird es dunkler und kühler. Dadurch steigt die Infektanfälligkeit. Stärken Sie Ihre Abwehr, indem Sie öter frischen Ingwer, Zitrone und Limete in Ihre Mahlzeiten einbauen. Und: Füllen Sie Sommersonne in Gläser. Sie steckt in allen Früchten, die jetzt reif sind. Wer keinen eigenen Garten hat, findet Ernteplätze – ganz legal – unter mundraub.org. Kochen Sie Marmelade oder Mus ein, legen Sie Kürbis- und Rote-Bete- Vorräte an (dunkel und kühl gelagert, halten sie sich einige Wochen). Auch für Kuren, z. B. in einem Heilbad, ist jetzt der beste Zeitpunkt. Studien zeigen, dass sie im September und Oktober wirksamer sind.
Rhythmus der Seele
Wir sitzen im Büro vor unserem übervollen Mail- Postfach, doch innerlich liegen wir immer noch am Strand. Der Herbst schubst uns unsant zurück in den Alltag. Je weiter er voranschreitet, desto deutlicher nehmen wir wahr, wie sich die Natur zurückzieht und uns bis zum Jahresende nicht mehr viel Zeit bleibt. Dann neigen wir dazu, bei der Arbeit Überstunden zu schieben oder beim Sport schweißtreibende Extrarunden zu drehen, um die Zeit, die wir im Sommer für die Muße „verschwendet“ haben, aufzuholen. Tappen Sie nicht in diese Falle! Schreiben Sie auf, wie viel Sie in diesem Jahr bereits erreicht und geleistet haben. Nehmen Sie sich Zeit für eine ehrliche Bestandsaufnahme.
Winter: Wir besinnen und richten uns neu aus. Kohl und Steckrüben wärmen uns
Rhythmus des Körpers
Die Kälte stellt für ihn die größte Herausforderung dar. Die Haut benötigt jetzt mehr Fett, um geschmeidig zu bleiben, und auch unser noch immer steinzeitlicher Stoffwechsel legt verstärkt wärmende, energiereiche Fett-Depots an. Deshalb lieben wir jetzt herzhafte Gerichte mit Kohl, Fleisch und cremige Suppen. Trotzdem sollten wir unseren Körper auch mal mit kurzgegartem Gemüse, z. B. mit Steckrüben oder Grünkohl, in Schwung bringen. Auf Gänsebraten oder Plätzchen sollten wir nicht verzichten, sondern sie ganz bewusst genießen. Und apropos Schwung: Saunabesuche oder Wechselbäder unterstützen die Blutgefäße bei der ebenfalls rhythmischen Durchblutung unseres Körpers.
Rhythmus der Seele
Beim Essen stillen wir nicht nur unseren Nährstobedarf. Das spüren wir jetzt besonders: Advent, Weihnachten und Silvester, wir (vor-)freuen uns, mit lieben Menschen die traditionellen Gerichte zu genießen. Gleichzeitig sind wir angespannt, weil einiges vorbereitet werden muss – und erschöpt, wenn alles vorbei ist. Die Einsicht, dass nicht (mehr) alle mitfeiern können, und von 365 Tagen wenige übrig sind, stimmt wehmütig. TV-Jahresrückblicke mit schlimmen Nachrichten können die persönliche Bilanz zusätzlich vermiesen. Umso bewusster sollten wir uns fragen: Was war gut dieses Jahr? Wofür bin ich dankbar? Was soll auf jeden Fall so bleiben? Schreiben Sie 15–20 Dinge auf, die Sie im neuen Jahr erreichen und erleben wollen. Das vertreibt den „Winterblues“.
Frühling: Lamm und Spargel zum Neustart(en)
Rhythmus des Körpers
Er braucht oft etwas Zeit, um sich umzustellen. Die Konzentration des Schlafhormons Melatonin liegt winterbedingt noch recht hoch, der Blutdruck sackt ab – Frühjahrsmüdigkeit. Magenfreundliche Biterstoffe aus frühlingsfrischen Kräutern und Salaten sowie eisenreiches zartes Lammfleisch (zu Ostern) helfen dagegen. Das Frühjahr ist außerdem die ideale Zeit zum Entschlacken. Legen Sie Fastentage ein, und essen Sie am Abend vorher ein leichtes Gericht mit Eiern (Proteine) und Spargel (Kalium). Das hält den Insulinspiegel niedrig.
Rhythmus der Seele
Je länger der Winter war, desto mehr sehnen wir den Frühling herbei – und sind jedes Mal aufs Neue fasziniert, wie kratvoll jetzt die Natur erwacht. Das steckt an. Es zieht uns ins Freie. Wir wollen uns bewegen, erneuern und verändern – Frühlingsgefühle. Dieser Tatendrang schlägt allerdings leicht in Sprunghaftigkeit, in „Frühlingsfieber“ (Mark Twain) um. Nutzen und bändigen Sie diese rastlose Energie unbedingt für ein ganz persönliches Herzensprojekt, am besten gemeinsam mit einigen Freundinnen, die auch eines verfolgen wollen. Treffen Sie sich ab jetzt alle vier bis sechs Wochen und berichten Sie sich gegenseitig von Ihren (Miss-)Erfolgen. Blühen Sie gemeinsam auf!
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