Nahaufnahme eines Mädchens, das seine Zähne bleichen lässt
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Die lieben Zähne

Zuletzt aktualisiert am 26. Oktober 2022 von Marianne


Mit jedem Schritt in die #Praxis spüren viele von uns das Herz immer stärker pochen. Haben sie es ins Wartezimmer geschafft, nimmt das mulmige Gefühl von Minute zu Minute zu. Und spätestens auf dem #Behandlungsstuhl hat sie die innere Anspannung voll im Griff. Rund 70 Prozent der Menschen hierzulande machen solche und ähnliche Erfahrungen, wenn sie zum #Zahnarzt gehen. „Ursachen dafür sind oft Erlebnisse aus der Vergangenheit. Starke Schmerzen beim Bohren oder traumatische Erlebnisse in der Kindheit prägen ein negatives Bild vom Zahnarzt“, erklärt Dr. Stephan Ziegler, Gründer der KU64- Zahnarztpraxis in Berlin-Charlottenburg.

Einige fürchten sich sogar so sehr vor der Behandlung, dass sie Kontrolltermine trotz Beschwerden über Jahre hinweg vermeiden. Die Ursache für dieses Verhalten hat einen Namen: #Dentalphobie. „Betroffene riskieren dadurch ihre Gesundheit“, warnt Dr. Ziegler. „Denn im Laufe der Zeit verschlechtert sich der Zustand ihrer Zähne stetig. Bakterien können über einen geschädigten Mundraum leichter in den Körper eindringen und zum Beispiel Herz- Kreislauf-Erkrankungen auslösen.“

Doch die Zeiten des flauen Gefühls können auch ein Ende nehmen. Das haben Patientinnen und Patienten zum Teil selbst in der Hand.

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Musik aufdrehen und durch Lachgas zur Ruhe kommen

Das Wichtigste vorab: „Wer mit seinem Zahnarzt auf menschlicher Ebene nicht zurechtkommt, sucht sich lieber einen anderen“, rät Dr. Ziegler. Patienten sollten ihrem Arzt vertrauen. Auch das Ambiente der Praxis zählt. Wo es stimmt, fühlen sie sich schon mal wohler. Einige Zahnärzte setzen zum Beispiel auf Duftsäulen. Sie sollen den typischen Praxisgeruch überdecken. Oder sie bieten ein Unterhaltungsprogramm. „Damit der Besuch wie im Flug vergeht, sorgt Musik oder der Lieblingsfilm auf einem Bildschirm an der Decke für zusätzliche Ablenkung“, so der Zahnarzt. Sagen Sie Ihrem Arzt, dass Sie sich überwinden mussten, zu ihm zu kommen. Er versteht das und wird Ihnen nicht böse sein. Und bitten Sie darum, Ihnen jeden Schritt der Behandlung genau zu erklären. So wissen Sie, was auf Sie zukommt. „Entspannungsübungen wie autogenes Training können bereits vor einem Termin beruhigend wirken“, ergänzt der Spezialist. Auch die Ärzte können bestimmte medizinische Maßnahmen einsetzen, um uns den Stress zu nehmen. „Lachgas dient beispielsweise der leichten Entspannung und vermindert den Würgereiz. Über eine Nasenmaske verabreicht der Arzt das Sauerstoff-Lachgas-Gemisch“, erklärt Dr. Ziegler. Risiken oder Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. Die Kosten liegen bei 60 bis 100 Euro pro Stunde (keine Kassenleistung). Einige Zahnärzte bieten zudem Hypnose an. „Sie versetzen die Patienten in Trance, sodass diese zwar für den Arzt ansprechbar bleiben, aber die Behandlung dennoch nicht bewusst erleben“, erklärt der Facharzt. Hier müssen Sie mit Kosten von ca. 150 Euro pro Stunde rechnen.

Stell dir vor, er hat dieses Mal überhaupt nicht gebohrt!

Bei den Behandlungsmethoden kommt uns der medizinische Fortschritt zugute. So hören Sie möglicherweise das Geräusch des Bohrers künftig nicht mehr. Denn bei Karies im Anfangsstadium kann der Arzt die betroffene Zahnoberfläche mit einem speziellen Gel behandeln. Anschließend versiegelt er den Zahn mit flüssigem Kunststoff. Gesunde Zahnsubstanz, die früher durch das zudem sehr unangenehme Bohren in Mitleidenschaft gezogen wurde, bleibt so unversehrt. Ebenfalls möglich: der Einsatz eines modernen Wasserlasers.
Hier treffen Wasser und Laser präzise auf die zu behandelnde Stelle und tragen geschädigte Substanz schonend und in der Regel schmerzfrei ab. Eine Betäubung ist meist gar nicht notwendig, da der Laser betroffene Bereiche nur für kurze Zeit reizt und umliegendes Gewebe nicht schädigt. Mithilfe einer neuen Software („Digital Smile Design“) lassen sich zum Beispiel #Zahnkorrekturen, etwa bei Lücken oder Schiefstellungen, am Computer planen. „So können sich Patienten bereits vor dem Eingriff einen Eindruck von ihrem neuen Lächeln verschaffen und Änderungswünsche mit dem Arzt besprechen. Das steigert die Vorfreude auf das Ergebnis“, sagt Dr. Ziegler. Niemand braucht die professionelle Zahnreinigung zu fürchten, auch sie geht heute sanfter vonstatten. „Bei der ‚Guided Biofilm Therapy‘ entfernt ein neuartiges Pulver- Wasser-Luft-Gemisch effektiv vorhandene Bakterien. Selbst die Haut einer Tomate bliebe bei dem Verfahren unbeschadet“, berichtet Dr. Ziegler. Eine Behandlung kostet zwischen 70 und 170 Euro. Viele Krankenkassen zahlen einen Zuschuss. Alles in allem fällt der nächste Gang zum Zahnarzt dann doch gar nicht mehr so schwer. Haben Sie schon einen Termin vereinbart?

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