Zuletzt aktualisiert am 20. Dezember 2022 von Marianne
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stirbt alle zwei Minuten ein Kind an Malaria. Noch ist kein wirksamer Impfstoff gegen die vorwiegend in Afrika verbreitete Infektionskrankheit auf dem Markt. Doch es gibt trotzdem Hoffnung.
Die aktuellen Zahlen des von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichten Malaria Report 2019 sind ernüchternd: Etwa 405.000 Menschen sind im Jahr 2018 weltweit an der vorwiegend von der weiblichen Anopheles-Mücke übertragenen Infektionskrankheit gestorben.
Das ist nur geringfügig weniger als im Jahr davor, in dem es 435.000 Tote durch Malaria gab. Weltweit traten im Jahr 2018 228 Millionen Malaria-Fälle auf. Etwa drei Milliarden Menschen sind nach Schätzungen der WHO von einer Infektion bedroht.
Hochwertigen Bio-Matcha bestellen – Für puren Genuss!
WHO kämpft weiter gegen Malaria
Trotzdem gibt die Weltgesundheitsbehörde den Kampf gegen die Infektionskrankheit nicht auf. Mit ehrgeizigen Aktionen, die die Organisation anlässlich des Welt-Malaria-Tags am 25. April 2020 präsentiert, will sie die Verbreitung der Tropenkrankheit zurückdrängen.
Mit ihrer Kampagne „Zero malaria starts with me“ („Keine Malaria beginnt bei mir“) will die WHO erneut Entscheidungsträger in die Pflicht nehmen, sich durch bessere Aufklärung und mehr Informationen vor Ort stärker für den Kampf gegen Malaria einzusetzen. Gestartet wurde die Kampagne im Jahr 2014 im Senegal.
Malaria: Erzielte Erfolge
Bisher konnte die WHO zwar weder die Malaria-Fälle weltweit deutlich reduzieren, noch hat sie die von ihr anvisierten fünf Milliarden US-Dollar für den Kampf gegen Malaria im Jahr 2018 erhalten. Es kamen über verschiedene Initiativen – unter anderem über den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria – für den Kampf gegen Malaria nur 2,7 Milliarden US-Dollar zusammen.
Dennoch verzeichnet die Weltgesundheitsbehörde einige Erfolge: So führten im Jahr 2019 die drei Länder Ghana, Kenia und Malawi den sogenannten RTS, S-Malaria-Impfstoff in ausgewählten Gebieten in einem von der WHO unterstützten Pilotprojekt ein. Und in einigen Ländern ging die Malariabelastung stark zurück. Allein in Indien gab es im Jahr 2018 2,6 Millionen weniger Malaria-Fälle als im Vorjahr. In Uganda waren es 1,5 Millionen weniger Infektionen als 2017. Algerien und Argentinien gelten seit 2019 als malariafreie Länder.
Forschungen an neuem Impfstoff geben Hoffnung
Auf der Suche nach einem weiteren Impfstoff gegen Malaria haben außerdem Wissenschaftler um Jonathan Kurtis von der Warren Alpert Medical School der Brown University in Rhode Island, USA, in einer jetzt in der Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlichten Studie neue, vielversprechende Forschungsergebnisse präsentiert.
Der Publikation zufolge konnten die Wissenschaftler einen Antikörper gegen ein bestimmtes Malaria-Protein namens PfGARP identifizieren, das vor einer schweren Malariaerkrankung zu schützen scheint. Das Protein, das die Forscher in Blutproben von Kindern mit einer natürlichen Immunresistenz gegen Malaria gefunden haben, aktiviert nach Angaben der Wissenschaftler einen „Selbstzerstörungsmechanismus“, der den Parasiten abtötet.
Test an Affen waren bereits erfolgreich
Noch fanden zwar keine Tests des Impfstoffs an Menschen statt. Von solchen Tests sei man noch Jahre entfernt, sagen die Forscher, dennoch sind Kurtis und sein Team zuversichtlich. „Wir haben in zwei unabhängigen Studien an nichtmenschlichen Primaten gezeigt, dass die Impfung mit PfGARP vor einem tödlichen Malariaparasiten schützt“, sagt Studienleiter Kurtis. Ihre Zuversicht begründen die Forscher damit, dass der neu entwickelte Impfstoff den Parasiten an einem anderen Punkt im Infektionszyklus angreift als alle bisherigen Impfstoffe.
Malaria – die Krankheit: Verbreitung der Malaria-Mücke
Noch immer liegen die Hauptverbreitungsgebiete der Malaria in Regionen Afrikas südlich der Sahara und in Indien. 90 Prozent aller Neuinfektionen treten dort auf. Und auch von den Menschen, die an Malaria sterben, kommen 90 Prozent aus diesen Ländern.
Doch der Klimawandel und die dadurch steigenden Temperaturen werden zu einer zunehmenden Verbreitung der Mücke – und damit auch der Krankheit – führen, warnen Experten.
Übertragung, Symptome und die verschiedenen Arten
Der Malaria-Parasit wird von der Anopheles-Mücke auf den Menschen übertragen. Er löst bei Betroffenen in der Regel acht bis 25 Tage nach dem Stich – wenn die Malaria-Prophylaxe nicht richtig eingenommen wurde, sogar noch später – grippeähnliche Symptome aus. Es kommt zu Fieber, Glieder- und Kopfschmerzen, einem grundsätzlichen Krankheitsgefühl sowie selten auch zu Durchfall und Erbrechen.
Malaria tropica – die gefährlichste Malariaart
Es gibt mehrere verschiedene Malariaarten. Von besonderer Bedeutung sind die Malaria tropica, die Malaria tertiana und die Malaria quartana.
Gefürchtet ist vor allem die in Europa am häufigsten eingeschleppte Malariaart: die Malaria tropica. Sie kann schwere neurologische Komplikationen verursachen und zu Organveränderungen führen. Ohne entsprechende Behandlung kann sie auch zum Tod führen.
Die anderen beiden Malariaarten verlaufen in der Regel milder und über einen längeren Zeitraum. In den seltensten Fällen sind sie lebensbedrohlich oder gar tödlich.
Schutz vor Malaria
Gegen Malaria können verschiedene Medikamente helfen – sowohl als Prophylaxe, als auch zur Therapie. Genaueres dazu hat die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Globale Gesundheit e.V. in entsprechenden Leitlinien festgelegt.
Für Schlagzeilen sorgten Malariamedikamente unlängst wegen möglicher Therapieerfolge gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2. Inzwischen warnt die US-Arzneimittelbehörde aber davor, das Medikament für Covid-19-Patienten einzusetzen.
Der Welt-Malaria-Tag
Der Welt-Malaria-Tag erinnert an die Erklärung von Abuja vom 25. April 2000. 44 afrikanische Staats- und Regierungschefs hatten in dem Dokument einen Plan zur Bekämpfung der Malaria beschlossen. Der Welt-Malaria-Tag wird seit dem 25. April 2001 begangen.
GIPHY App Key not set. Please check settings